Jens in Pakistan

Berichte und Bilder aus meiner Zeit in Pakistan im Februar und März 2006.

Sonntag, Februar 19, 2006

Arbeiter am Indus

Heute fuhren Mushtarq (Kamrans Jugendfreund), Zeeshan, Kamran und ich auf zwei Motorraedern in Richtung Indus. Die Breite des Flusses, welcher bei Flut riesige Landstriche unter Wasser setzt, beeindruckte mich sehr. Noch mehr war ich aber von den Menschen beeindruckt, die Ihr Leben am Indus verbringen. Da waren Arbeiter in Ziegelsteinfabriken, die fuer das Formen von 1000 Ziegelsteinen am Tag 200 Rupies, ca 3 Euro erhalten. Wir trafen auch eine Familie, die gerade an einem Teppich webte, fuer dessen Fertigstellung sie ueber einen Monat brauchen. Er wird dann fuer ca. 8000 Rps von einem Haendler aufgekauft. 5 Familienmitglieder, auch kleine Kinder, sitzen somit fuer einen Tageslohn von weniger als 1 Euro den ganzen Tag vor der Webmaschine.



An den vielen austrockenden kleinen Teichen, die noch seit der letzten Flut im September 2005 bestehen, sahen wir immer wieder Familien fischen. Der klaegliche Fang reicht, wenn ueberhaupt, gerade zur Ernaehrung der eigenen Familienmitglieder aus. Von einer Gruppe von Fischern wurden wir sogar auf eine Mahlzeit eingeladen.



Trotz oder gerade wegen der grossen Armut, in der viele Menschen hier ein hartes Leben voller koerperlich auslaugender Arbeit verbringen, sind fast alle warmherzig, offen und freundlich. Sie lassen sich auch bereitwillig fotografieren. Anders als ich erwartet habe tragen sie keinerlei Neid in Ihren Augen, wenn ich als reicher Westeuropaeer mit einer Fotoausruestung vor Ihnen stehe, welche mehr Wert ist als ein einfacher Arbeiter in 10 Jahren verdienen wird. Diese Menschen schauen mich natuerlich zuerst verdutzt an. Sobald ich mich Ihnen aber mit einem Laecheln zuwende, kann ich mir fast sicher sein in ein strahlendes Gesicht zu blicken. Morgen werden wir uns wahrscheinlich in Layyah umschauen. Dann muss ich die Kameras irgendwie besser vor Staub schuetzen. Dieser hat meiner Ausruestung auf den Pisten maechtig zugesetzt. Obwohl ich kein einziges Mal ein Objektiv gewechselt habe, waren die Kameras und Objektive Innen wie Aussen voller Staub. Leider spiegelt sich dies auch auf vielen Fotos wieder. Es hat einige Zeit gedauert um die Ausruestung zu saeubern. Wie neu wird sie jedoch nicht mehr aussehen.

3 Comments:

At 8:05 PM, Anonymous Anonym said...

dust, dust, dust. maybe a garbage bag helps you out with this tricky issue?
i wish you all the best!!!

 
At 6:57 PM, Anonymous Anonym said...

Hi Jens,
das hört sich ja großartig. Ich wünschte ich wäre auch grad bei euch. Hier ist grad das ekelhafteste Wetter seit Winteranfang.
Find ich echt klasse, dass ihr nen Blog habt, ich werd wohl fast täglich mal vorbeischauen und mit Spannung verfolgen was ihr da so erlebt :-)
Gruß,
Timo

 
At 7:05 PM, Anonymous Anonym said...

Ach ja, und auch viele Grüße an Kamran (ich kann leider auf seinem Blog keine Nachricht hinterlassen).
Passt auf euch auf,
Timo

 

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