Neuer Fotoblog
Ich veröffentliche jetzt täglich Fotos unter
Ausserdem habe ich mir einen Zooomr Account zugelegt, auf dem ich einige meiner Fotos verwalte. Hier ist das erste auf Zooomr veröffentlichte Foto:
Berichte und Bilder aus meiner Zeit in Pakistan im Februar und März 2006.
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Heute Abend nehmen Kamran, Seechan und ich einen Nachtzug in Richtung Rawalpindi / Islamabad um von dort aus in Richtung Gilgit zu reisen. Fuer die ueber 600 km lange Reise von Islamabad nach Gilgit wollten wir eigentlich ein Flugzeug der PIA nehmen, leider sind jedoch schon alle Plaetze fuer diesen Monat ausgebucht. Daher werden wir mit einem Bus ueber die holprigen Bergpisten fahren. Die Reise wird daher anstatt einer Stunde ca. 20 Stunden in Anspruch nehmen – wenig Schlaf eingeschlossen. Von Gilgit aus geht es weiter in das 100 km entfernte Hunza Tal, welches auch als Shangri-La Pakistans bezeichnet wird. Es liegt in einer Region in der die drei grossen Gebirgszuege dieser Region, Himalaya, Karakorum und Hindukusch Gebirge aufeinandertreffen. Wenn dann noch Zeit bleibt wollen wir noch weiter Richtung Norden Richtung Sost (weitere 100 km) und zum Kunjerab Pass, an der Grenze zur Volksrepublik China (nochmals 100 km). Ob das gelingt haengt aber zum grossen Teil vom Schneefall und von moeglichen Erdrutschen ab, die ab und zu den Karakorum Higway in dieser Region blockieren. In Layyah wollen wir dann am 15. oder 16.03.2006 wieder ankommen.
Auf in die Berge !
UPDATE:
Da Kamran's Familie noch nie echten Schnee gesehen hat, fahren wir nicht heute sondern morgen mit der ganzen Familie Richtung Norden. Dann sind wir ein Tross von 9 Jungen, Maedchen, Frauen und Maennern. Es wird interessant.
Leider scheint es die Pakistanische Regierung fuer noetig zu halten waehrend des Besuches von Praesident George W. Bush, die Meinungsfreiheit im Land einzuschraenken.
Am 28.02.2005 traten Kamran, sein Bruder Seechan und ich unsere Reise nach Multan an. Dort besuchten wir Kamran’s Universitaet und das Punjab College, an welchem Kamran als Lehrer taetig war. Multan wirkte auf mich, genauso wie Lahore, zu uebervoelkert. Die Abwesenheit von Ordnung ist ueberall zu sehen, sei es im Strassenverkehr oder in der Anordnung der Haeuser. Das Grab von Shah Rukan-e-Alam welches wir am Abend und am naechsten morgen besuchten, wirkte auf mich beeindruckend - insbesondere die intensiven Blautoene.
Auf dem noch vorhanden Augapfel hat
sich ein eitriger Zapfen gebildet.
Heute fuhren Mushtarq (Kamrans Jugendfreund), Zeeshan, Kamran und ich auf zwei Motorraedern in Richtung Indus. Die Breite des Flusses, welcher bei Flut riesige Landstriche unter Wasser setzt, beeindruckte mich sehr. Noch mehr war ich aber von den Menschen beeindruckt, die Ihr Leben am Indus verbringen. Da waren Arbeiter in Ziegelsteinfabriken, die fuer das Formen von 1000 Ziegelsteinen am Tag 200 Rupies, ca 3 Euro erhalten. Wir trafen auch eine Familie, die gerade an einem Teppich webte, fuer dessen Fertigstellung sie ueber einen Monat brauchen. Er wird dann fuer ca. 8000 Rps von einem Haendler aufgekauft. 5 Familienmitglieder, auch kleine Kinder, sitzen somit fuer einen Tageslohn von weniger als 1 Euro den ganzen Tag vor der Webmaschine.
Am Donnerstag waren Kamran, Sohel und ich nach einem Fruehstueck bei Sohels Familie den ganzen Tag in Lahore unterwegs. Die Innenstadt von Lahore ist mit Abgasen so verschmutzt, dass der Himmel nicht zu sehen war. Ich hatte einige Zeit Probleme beim atmen. Nach einer Weile schien sich meine Nase und meine Lunge aber an die Luftverschmutzung gewoehnt zu haben. Wir besuchten ein National Denkmal, einen Turm namens “Pakistan Resolution”. Im umgebenen Park lagen viele Menschen herum. Dies tun viele den ganzen Tag, da sie keine Arbeit haben. Oft ernaehrt ein Familienmitglied 10 weitere Personen mit. Das riesige Lahore Fort und die wunderschoene Batshahi Mosche aus den 16. Jahrhundert liessen mich auf die Bluehtezeit des Islam in dieser Region schliessen. Abends waren wir noch auf einigen Maerkten und kosteten von allerlei Delikatessen. Bettler, vor allem Krueppel findet man an vielen Ecken. Eine alte Frau die auf einem Bordstein schlief erschuetterte mich besonders. Sie verharrte beim Beginn unseres Spaziergangs in der selben Postion, wie einige Stunden spaeter, als wir zurueck kamen. Um Mitternacht ging unser Bus vom Busbahnhof Richtung Layyah. Dieser Bahnhof verkoerperte das Chaos dieser Stadt am deutlichsten. Selbst mit Kamrans Hilfe, der sich hier etwas auskannte haben wir unserern Bus fast nicht gefunden. Es gibt dort KEINERLEI ersichtliche Ordnung. Die 6 Stunden dauernde Busfahrt war ein Erlebnis fuer sich. Der Busfahrer fuhr in einer Art und Weise ueber die huckeligen Pisten, dass ich, obwohl totmuede, kein Auge schliessen konnte. Nach der Ankunft wurden wir herzlich von Kamrans grosser Familie empfangen. Ich fuehle mich hier sehr wohl. Sein aeltester Bruder Sulfikar hat mir schon sein Hochzeitsanzug geschenkt. Morgen werden wir mit Kamrans Bruder Sichan und einem Freund zum Indus fahren um Bauern bei der Arbeit zu fotografieren.
Gestern ging es um 11.20 Uhr MEZ von Frankfurt mit dem Flieger ueber Bahrain und Muscat nach Lahore. Angekommen sind Kamran und ich heute 7.30 Uhr Ortszeit (3.30 Uhr MEZ). Erwartet wurden wir von Kamrans Freund Sohel. Er arbeitet als Programmierer in Lahore, verdient um die 15000 Rupies (ca. 215 Euro) und zaehlt damit zu den Besserverdienern in Pakistan. Sowie ich im Moment herumlaufe (eben westeuropaeisch), falle ich auf wie ein buntes Huhn. Wo ich auftauche, verfallen die Menschen in regelrechte Blickstarren.
Bald ist es soweit.